Vor 25 bis 30 Jahren war die Sache mit der Erziehung viel einfacher als heute. Das lag in erster Linie daran, dass zwischen der Erziehung in den Familien und der Erziehung in Kindergärten und Schulen weitgehende Übereinstimmung herrschte. Die Erwachsenen besaßen eine größere Klarheit als heute, was die „richtige“ Erziehung anging. Waren Eltern in Zweifel, konnten sie sich im Familien- und Freundeskreis umhören und erhielten in der Regel gleichlautende Antworten. Die meisten Erwachsenen waren felsenfest davon überzeugt, dass Kinder lernen müssen, sich ein und unterzuordnen – notfalls unter Anwendung von Strafen. Unterschiede bestanden allenfalls zwischen den sozialen Schichten der Gesellschaft, doch innerhalb der eigenen Schicht konnte man sich einer gleichen Erziehung gewiss sein.
Inzwischen ist viel geschehen, was die Werte und Normen in Familie und Gesellschaft betrifft, denn unser Wissen über Kinder und ihre Entwicklung ist beträchtlich gewachsen. Eine der gegenwärtigen Folgen ist jedoch, dass wir Erwachsenen neue Wege für das Zusammenleben mit unseren Kindern finden müssen.
Kinder brauchen Eltern, die bereit sind sich zu entwickeln und mit ihren Kindern zu wachsen. Eltern, die täglich Fehler machen und nicht immer perfekt sein wollen. Eltern, die sich entspannen und die Kraft haben, Nein zu sagen, wenn ihnen danach ist. Eltern die wissen, dass ihre Kinder nicht wie sie selbst sein müssen, um gut zu sein. Eltern, die die Kraft in sich entwickelt haben, sich und ihren Kindern immer mehr zu vertrauen.
Wir haben den allergrößten Respekt vor den vielen Eltern, die den Mut haben, sich zur Unsicherheit zu bekennen und die die Energie dazu haben, sich in eine Entwicklung zu stürzen, die den meisten ansonsten sowohl den Mut als auch den langen Atem rauben kann.
Wir die „Familienwerkstatt Köln“ möchte Ihnen, liebe Eltern, helfen, Ihre Kompetenzen zu erweitern, um auch in schwierigen Situationen gute Entscheidungen zu treffen. Es geht darum mit jedem Elternpaar, mit jeder Familie herauszufinden, was die Erwachsenen fühlen, was das Kind fühlt und was das Kind ausdrücken möchte. Dabei gibt es nicht die eine Lösung für Erziehung die für jedes Elternpaar passen würde.